Gegenseitiges Verständnis durch kulturelle Zusammenarbeit
“Homo homini lupus” ist die naheliegende Schlussfolgerung des Künstlers Georges Rouault angesichts der Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Zu sehen: ein Mann am Galgen (1944 – 48, Centre Pompidou Paris). Wie Rouault versuchen im zerstörten Europa auch andere Künstler in Ost und West ihre Trauer und Verzweiflung auszudrücken und langsam ihre Sprache wiederzugewinnen.
Dies zeigt die jetzige Ausstellung “Facing the Future – Art in Europe 1945 – 1968” im BOZAR in Brüssel anhand von 180 Werken aus verschiedenen geografischen und stilistischen Richtungen vom Abstrakten Expressionismus bis zum sozialistischen Realismus.
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Puschkin Museum in Moskau und dem Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe organisiert und läuft noch bis zum 25.09.2016.
Unter den vielen Kunstwerken sind vor allem auch solche, die man sonst nur selten oder nie zu Gesicht bekommt wie zum Beispiel der grossartigen Künstler Yuri Pimenov oder Werner Tübke. Hier eine Auswahl:
Yuri Pimenov, A Wedding in Tomorrow’s Street, 1962, Öl auf Tuch, Symbol für den Aufbruch in der Sowietunion.
Werner Tübke (Leipzig), Requiem, 1965, Öl auf Leinwand, Staatliche Kunstsammlung Dresden
Werner Tübke, Weisser Terror in Ungarn, 1957
Andrzej Wroblewski, Kind mit toter Mutter, 1949, Museum Narodowe Krakow
Max Beckmann, Abtransport der Sphinxe, 1945, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Karel Appel, Pair, 1951, Stedelijk Museum Amsterdam
Hannah Höch, Trauernde Frauen, 1945 besondere Stimmung der Traurigkeit, die hier als universell gleichförmig dargestellt wird, Berlin, Öl auf Leinwand, Berlinische Galerie
Harald Metzke (Bautzen), die tote Taube, 1956; sie zeigt nicht nur den geopferten Frieden, sondern ist auch Hinweis auf den damals in der DDR geführten Picasso-Streit.
Charles Szymkowicz, Stilleben mit Revolver, 1968
Yves Klein, La terre bleue
Fernand Léger, Builders, 1951, Puschkin Museum Moskau